Reisebericht, Sri Lanka
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Besteigung des Adam’s Peak: Trau nie dem Wake-Up-Call

Hinweisschild Adams Peak

Unser Plan: Die Besteigung des Adam’s Peak in Sri Lanka. Höhe: 2243 Meter. Sehenswert: Der Fußabdruck von (wahlweise) Buddha, Shiva oder Adam (ja, der von Adam & Eva).

Zwischen uns und der heiligen Pilgerstätte liegen nicht nur 4800 Stufen, sondern auch eine Nacht, die sich mysteriöserweise auszudehnen scheint…

 Aber die Geschichte beginnt am Vorabend, als wir uns nach langer Anfahrt in einem klapprigen Van auf der Terrasse eines kleinen Hotels in Dalhousie entspannen und beim frühen Dinner die Aussicht auf den heiligen Berg bewundern.

Aussicht auf den Adam's Peak bei Tag

Wir wollen am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe aufstehen und wie viele hundert Einheimische (und wenige Touristen) die Besteigung des Adam’s Peak in Angriff nehmen, um dort den Sonnenaufgang zu bewundern und den Fußabdruck zu bestaunen. Das Hotel ist sauber und das Essen lecker, aber unserer Zimmertür trauen wir dann doch nicht zu, gegen potenzielle neugierige Bekannte von Hotelangestellten Stand zu halten – wir wollen folglich während unserer Wanderung keine Wertsachen auf unserem Zimmer lassen. Das sei natürlich ’no problem‘, dabei wird heftig mit dem Kopf gewackelt. Unsere Pässe und Handys wandern in den Hotelsafe in einem verschlossenen Umschlag, der sogar den Eindruck einer Versiegelung erweckt, schließlich wird sogar auf der Lasche unterschrieben!

Das Aufstehen sei auch kein Problem, schließlich wollen noch andere Hausbewohner früh aufstehen. Es werde ein Wake-up-Call durchgeführt durch den Portier. Um 02:00 Uhr (AM!) werde er uns pünktlich wecken.

Die Nacht beginnt. Der Adam’s Peak wartet im Dunkeln.

Wir schlafen etwas unruhig gegen 21 Uhr ein, schließlich sind wir zwar erschöpft von bisherigen Erlebnissen, aber auch aufgeregt und aufgedreht.

Rastlos wälze ich mich hin und her, lausche auf die fremden Geräusche. Menschen gehen die Treppen hinauf und ins Bett, unterhalten sich leise und Türen schlagen im Restaurant. Schließlich wird es leiser, aber im Halbschlaf höre ich immer wieder Wasser rauschen oder leise Schritte. Irgendwie kommt es mir so vor, als sei es schon sehr spät oder ist es schon sehr früh? Aber ich habe keine Uhr dabei, nur mein Handy. Und das liegt ja sicher im Safe! Am Ende halte ich diese Unsicherheit nicht mehr aus. Ich wecke meine Begleiterin leise und schleiche ins Erdgeschoss, wo eine Wanduhr mir verkündet: 03:30 Uhr! Oh nein! Im Hintergrund höre ich leise den Angestellten am Tresen schnarchen, der uns hätte wecken sollen.

Wir machen uns in Windeseile fertig und beschließen, die Zeit einfach durch puren Willen aufzuholen. Als wir aus dem verschlafenen Hotel huschen, können wir es uns nicht verkneifen, neben dem selig schlummernden Mitarbeiter die Eingangstür lautstark ins Schloss fallen zu lassen. Wir sehen noch, wie er schuldbewusst zusammenzuckt…

Im Reisetagebuch meiner Mitreisenden ist dann auch folgende Erkenntnis notiert:

Wichtiger Merksatz: Wake-up-Call heißt nicht, dass du geweckt wirst, sondern dass du den Wake-up-Caller wecken musst.

Wie wir uns bei der eigentlichen Besteigung des Adam’s Peak schlagen, liest du in einigen Tagen! Ein paar Infos vorab findest du auf Wikipedia.

Was hast du mal (fast) verschlafen mangels Wecker?

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