Abenteuer, Frankreich
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Mit dem Esel wandern – oder er mit uns?

Mit dem Esel wandern - sind wir richtig

Wir wollen also eine Woche mit dem Esel wandern. Als sie uns vorgestellt wird, haben wir zunächst Berührungsängste und auch sie – die Eselin Mirabelle – beäugt uns misstrauisch.

Schließlich weiß sie nicht, dass wir es gut mit ihr meinen und auch wir wissen nicht, ob sie die „Störrische“ raushängen lassen wird.

Mit dem Esel wandern - Mirabelle

Darf ich vorstellen? Mirabelle!

Mit dem Esel wandern – wir machen uns bekannt

Um es vorweg zu nehmen: Sie wird jede Gelegenheit nutzen, um dem Bild des cleveren Esels gerecht zu werden!

Ganz schnell stellt sich heraus, dass sie zwar beherzt neben dem jeweiligen Führer herläuft, aber nur, wenn sie auch merkt, dass der oder die es ernst meint. Wenn unser Sohn sich als Leitfigur versucht, nutzt sie das gnadenlos aus und zieht ihn mit sich zum Wegesrand, wo es doch diese leckeren Kräuterchen zu zupfen gibt…

Schnell also haben wir verstanden, dass einer von uns Erwachsenen an der anderen Seite des Kopfes gehen muss, um manchmal beherzt in den Führstrick zu greifen.

Mit dem Esel wandern - Brunnen

In der Pause hat die Eselin ihre Freiheit – und nutzt sie aus

In den Pausen suchen wir uns gemütliche (für uns) und saftige (für Mirabelle) Wiesen aus. Für uns gibt es dann Picknick mit frischem Baguette, leckerem Käse und Obst. Für Mirabelle gibt es Freilauf, Gras und manchmal eine kleine Belohnung.

Das sieht dann meist so aus: Wir schmieren unsere Brote und essen. Der Esel grast, als interessiere er sich nicht für uns. Immer, wenn ich zu ihm rüber schaue, steht er ein Stück näher bei uns, tut jedoch weiterhin so, als sei er nur am Grasen.

Das geht so lange weiter, bis der Eselkopf beim Umblicken dann in unserem Rucksack hängt!

Wir also schimpfen und schicken sie einige Meter weg. Aber das Spiel geht einfach nur von vorne los. Fast kann ich das unauffällige und vergnügliche Pfeifen von Mirabelle hören…

Einmal döse ich ein und die anderen beiden schauen sich in der Umgebung um. Plötzlich werde ich wach und der Esel ist weg! Ich rufe die anderen, die in diesem Moment aber schon mit Mirabelle am Halfter um die Ecke kommen. Sie war in aller Seelenruhe an ihnen vorbeimarschiert, als kenne man sich nicht…

Man könnte meinen, es sei eine Art Sport!

Über Nacht steht Mirabelle dann auf Weiden, die von den Herbergen zur Verfügung gestellt werden, in denen wir übernachten. Am vierten Tag hat sie einen Tag frei, denn wir haben eine Kanutour auf der Allier gebucht. Morgens geht unser Sohn noch zu ihr, um nach dem Rechten zu sehen.

Plötzlich eilt er ganz verstört zurück:

„Der Esel ist weg, der Esel ist weg!“

Wir also nichts wie hin zur Weide, aber tatsächlich ist Mirabelle verschwunden. Das Gatter  geschlossen; wie ist sie denn rausgekommen?? Hat sie sich tatsächlich etwa zwischen den Pfosten durchgequetscht…?

Egal, wir müssen sie finden! Zunächst informieren wir den Herbergsvater. Der hat sie vor wenigen Minuten noch gesehen, als er ihr Heu gebracht hat. Das ist gut, dann kann sie nicht weit sein! (denken wir)

Wir teilen uns auf und laufen mehrere hundert Meter in jede Richtung. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, denn der Fluß fließt auf der einen Seite an der Herberge vorbei und oberhalb ist eine Hauptstraße, die man weit entlangschauen kann. Aber nirgends ist unser Eselchen!

Bei der Polizei sind die Bürger die wichtigsten Hinweisgeber, weil es einfach mehr Bürger gibt als Polizisten, die eine Tat beobachten können. – Wir brauchen also die Aufmerksamkeit der Bevölkerung! Oder haben wir die schon?

Was macht denn einer, der einen Esel sieht?

Ja klar, er ruft die Polizei! Deswegen bitte ich unseren Herbergsvater nun auch, diese zu verständigen, denn die wissen wahrscheinlich als erste, wenn jemand einen Esel entdeckt hat!

Und was sagen die am Telefon auch gleich?

„Einen Esel suchen Sie? Wir haben da einen gefunden!“

Wir springen ins Auto des Herbergsvaters und düsen in die Stadt. Das sind mindestens eineinhalb Kilometer über die Hauptstraße – so weit ist sie gelaufen? Und dann steht sie da! Endlich! Vor einer Bäckerei, eine Passantin hat sie dort gesehen und ihr einen Strick übergestreift!

Neben ihr: Die Polizei, die gerade einen Bericht aufnimmt. Und: Ein Reporter!

So kommt es, dass wir uns am nächsten Tag in der französischen Zeitung wiederfinden – die Deutschen, die zu doof waren, um auf ihren Esel aufzupassen!

Mit dem Esel wandern - große Schritte

Hier gibt es die Eckdaten zu unserer Tour.

Ich freue mich über einen Kommentar von dir! Würdest du auch mit dem Esel wandern?

 

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